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Mittelschulen

Mittelschulen

Berufslehre oder Schulausbildung?

Weggabelung

Spätestens vor dem Austritt aus der obligatorischen Schule stehst du vor einem Scheideweg.

  • Der eine Weg führt zur beruflichen Grundbildung weiter,
  • der andere Weg zweigt in die schulische Ausbildung ab.

Wähle den Weg, der zu dir passt.
Deine Wahl ist auch abhängig von deinen Schulleistungen und deinem Antrieb, weitere Jahre in die Schule zu gehen.

Eine Berufslehre erfolgt meistens in einem Lehrbetrieb. Die berufliche Grundbildung in der Arbeit wird durch den Besuch der Berufsfachschule und überbetriebliche Kurse ergänzt.
In einigen Branchen und Berufsfeldern können Jugendliche eine berufliche Grundbildung in einer Schule erlernen (schulisch organisierte Berufsausbildung), z.B.

  • in einer Lehrwerkstätte
  • an einer Handels- oder Wirtschaftsmittelschule (HMS)
  • an einer Informatikmittelschule (IMS) oder
  • an einer Fachschule.

Hier erfolgt die Lehre also in der Schule, häufig verbunden mit einem Praktikum in einem Unternehmen.

Kombination

Diese Mittelschulen sind Lehrbetrieb und Berufsfachschule in einem und führen häufig auch die überbetrieblichen Kurse durch (Lehre in Vollzeitschule).

  • Die berufliche Grundbildung erfolgt in diesem Fall also in der Schule in Vollzeit.
  • Nur das Praktikum erfolgt ausserhalb in einem Betrieb.

Schulausbildung

Die schulische Ausbildung umfasst entweder eine Ausbildung an einer/m

  • Fachmittelschule (FMS)
  • Handelsmittelschule (HMS)
  • Informatikmittelschule (IMS)
  • Fachschule oder
  • Gymnasium.

Fachmittelschulen (FMS): Fachmittelschulausbildung und Fachmaturität

III Fachmittelschule FMS

Fachmittelschulen (FMS) erweitern das Bildungsangebot zwischen Gymnasium und Berufslehre (beruflicher Grundbildung). Wie das Gymnasium sind auch Fachmittelschulen Vollzeitmittelschulen.

Sie führen nach 3 Jahren Fachmittelschulausbildung zum Fachmittelschulausweis mit der Option zum Zugang zu höheren Fachschulen in spezifschen Berufsfeldern.

  • Der Bildungsgang verbindet eine Allgemeinbildung mit Inhalten aus einem bestimmten Berufsfeld.
  • Er ermöglicht einen Eintritt in Berufsausbildungen der nichtuniversitären Tertiärstufe in diesen Berufsfeldern.

III Fachmaturität

Im Anschluss an die Fachmittelschulausbildung führt ein zusätzliches Ausbildungsjahr (einjährige Zusatzausbildung, d.h. Fachmaturitätsausbildung) zur Fachmaturität FMS.

  • Das Fachmaturitätszeugnis schafft den prüfungsfreien Zugang zu den Fachhochschulen in der entsprechenden Fachrichtung oder bestimmte Ausbildungsbereiche an der Pädagogischen Hochschule.
  • Für den Erwerb der Fachmaturität müssen je nach Berufsfeld Zusatzleistungen, z.B. Praktikum oder praktische Leistungen oder eine ergänzende Allgemeinbildung erbracht werden.

Mit der Fachmittelschule treffen Fachmittelschülerinnen und -schüler bezüglich Berufswahl einen Entscheid in Richtung eines bestimmten Berufsfeldes. Während des Ausbildungsgangs absolvieren sie Praktika.

Ausbildungsinhalte, hierzu: www.berufsberatung.ch

Handelsmittelschule (HMS), Informatikmittelschule (IMS), Fachschulen

Neben den Fachmittelschulen zählen Wirtschaftsmittelschulen (Handelsmittelschulen HMS), Informatikmittelschulen (IMS) und Fachschulen zu den Bildungsangeboten.

Nach der Schule, meistens 3 Jahre Schulausbildung, folgt ein Praxisjahr, das 1 Jahr dauert.

Handels- und Informatikmittelschulen werden mit einem eidgenössisches Fähigkeitszeugnis und einer Eidgenössischen Berufsmaturität abgeschlossen.

  • Informatikmittelschulen und Wirtschaftsmittelschulen gehören in den Bereich der Berufsbildung und schliessen immer mit einer Berufsmaturität ab.
  • Die Berufsmaturität ermöglicht den prüfungsfreien Zutritt zu einem Fachhochschulstudium im entsprechenden Berufsfeld.

Auch in den Fachschulen erfolgt die Berufsausbildung (Berufslehre) in Kombination mit der Berufsfachschule an einem einzigen Ausbildungsort.

Gymnasium: Gymnasiale Maturität

III Gymnasium

Das Gymnasium (gymnasiale Maturitätsschulen, Kantons-, Bezirksschulen, Kollegium) bereitet als Bildungsgang auf die Hochschule (Studium an Universität, Eidgenössische Technische Hochschule ETHZ, EPFL) im In- und Ausland vor. Es ist die Vorstufe für eine akademische Ausbildung.

Die Ausbildung hängt vom gewählten Maturprofil (gymnasiale Maturität) ab, die sich nach den kantonalen Maturitätsreglementen richtet:

Dieser Bildungsgang steht Schülern und Schülerinn offen, die entsprechende schulische Leistungen vorweisen können.

  • Ein Übertritt – abhängig vom Kanton – erfolgt teilweise schon nach Abschluss des 8. Schuljahres (zweites Sekundarschuljahr) oder nach dem 9. Schuljahr (drittes Sekundarschuljahr).
  • Auch für die Gymnasien gibt es Informationsveranstaltungen für Schülerinnen und Schüler und deren Eltern. Die Gymnasien bieten Jugendlichen und Eltern Beratungstermine an.

Voraussetzungen für ein Gymnasium sind

  • eine Empfehlung der Volksschule (prüfungsfreier Übertritt; Anmeldung für Empfehlungsverfahren im ersten Semester des zweiten sowie dritten Sekundarschuljahres der öffentlichen Sekundarschulen) oder
  • eine Aufnahmeprüfung (Anmeldungstermin).
Schülerinnen und Schüler aus anderen Schulen wie Berufsvorbereitende Schuljahre (BSV) oder Privatschulen müssen sich für eine Aufnahmeprüfung für den Übertritt an das Gymnasium anmelden (Altersbeschränkung!).
  • Hierzu gibt es Anmeldeformulare; übrigens auch Prüfungsserien vorheriger Aufnahmeprüfungen.

III Gymnasiale Maturität

Mit dem Abschluss des gymnasialen Bildungsgangs (Kurzzeit-/Langzeitgymnasium) erwirbst du die gymnasiale Maturität.

  • Der gymnasiale Maturitätsausweis ist schweizweit anerkannt.
  • Diese ermöglicht den prüfungsfreien Zugang zu Hochschulen (Universitäten, Eidgenössisch Technische Hochschulen (ETH, EPFL), Pädagogische Hochschule).
  • Bei Fachhochschulen gibt es Auflagen bzw. muss eine Aufnahmeprüfung abgelegt werden.
    • Die Zulassung zu Fachhochschulen ist also an Zusatzleistungen gekoppelt.

Bei Gymnasiastinnen und Gymnasiasten verzögert sich die Berufs- und Studienwahl um die Dauer der Schulzeit am Gymnasium.

Die Studien- beziehungsweise die Berufsrichtung muss also zum Zeitpunkt des Gymnasiums nicht notwendigerweise bekannt sein.

Die Fachschule ist auch eine Option für Schüler, die anstelle eines Gymnasiums eine Lehre mit Berufsmaturität machen möchten. Schulische und praktische Ausbildung wechseln sich ab.

Die (Berufs-)Fachschule ermöglicht auch Schülerinnen und Schülern,

  • die Leistungssport betreiben oder
  • auf Berufsniveau Musikinstrumente spielen,
  • nicht jedoch den Weg über das Sportgymnasium / Musikgymnasium gehen wollen,

eine Lehre zu absolvieren.

Hier ist das Lernangebot jeweils flexibel auf die Lernenden ausgerichtet.

Schule: Gymnasium, Matura und Lehre nach der gymnasialen Maturität

Nicht alle Schüler und Schülerinnen mit gymnasialer Matur gehen ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule an.
Das Berufsarbeitsleben lockt.

Lehre nach der Matur

Der Grossteil der Jugendlichen wählt die Berufslehre.

Einige dieser Jugendlichen beziehungsweise Lehrabgänger und Lehrabgängerinnen,

  • entscheiden sich erst nach einem Lehrabschluss für ein Gymnasium und eine Matur.
  • ebnen sich mit einer Berufsmaturität - via Passarelle - nach dem Lehrabschluss den Weg zu einer Universitätsausbildung.
  • Darunter sind auch Jugendliche, die schon vor der Berufslehre wissen, dass sie studieren werden (die abgeschlossene Berufslehre ermöglicht ihnen, während des Studiums im erlernten Beruf zu arbeiten).

Umgekehrt gibt es Maturaabgängerinnen und -absolventen von Mittelschulen die nicht den Weg an die Universität wählen. Anstatt zu studieren, bevorzugen sie einen direkten Berufseinstieg.

Das heisst: Auch Gymnasiastinnen und Gymnasiasten können in eine Lehre einsteigen.

Wege

Um ohne Hochschulstudium (Universität) zu einem Berufsabschluss zu kommen oder sich weiter zu qualifizieren, gibt es viele Wege:

  • (Verkürzte) berufliche Grundbildung oder Lehre.
  • Direkter Einstieg:
    Betriebsinterne oder branchenspezifische Ausbildungsprogramme und Praktikaangebote von Unternehmen aus diversen Branchen, die sich ausdrücklich an Maturandinnen, Maturanden und Mittelschulabgängern, -abgängerinnen wendet (Einstiegsoption).
  • Berufseinstieg für Mittelschulabsolventinnen und -absolventen: BEM-Praktikum im Anschluss an Mittelschule.
  • Zusätzliches Aufnahmeverfahren und Berufspraktikum und anschliessend Fachhochschule (Angebot einer Fachhochschule (staatliche Ausbildung) oder Passarelle (Vorkurs und Praktikum); abhängig von Studienrichtung).
    • Um an die gymnasialem Matura ein Fachhochschulstudium anzuschliessen, sind vorgängig Berufspraxis in einem dem Studiengebiet verwandten Berufsbereich vorzuweisen.
  • Ausbildung an einer Privatschule.

Die Zeit des Gymnasiums wird ist natürlich keine verlorene Zeit:

  • Lernende, die nach der gymnasialen Maturität eine berufliche Grundbildung (Berufslehre) absolvieren, werden in der Regel vom allgemeinbildenden Unterricht in der Berufsfachschule dispensiert.
  • Die Berufslehre lässt sich um ein Jahr verkürzen.
  • Dazu braucht es das Einverständnis des Lehrbetriebs und des Amtes für Berufsbildung (kantonale Mittelschul- und Berufsbildungsämter) des betreffenden Kantons.

Ausbildungsvarianten

Sowohl eine berufliche Grundbildung als auch eine Schulausbildung halten eine Menge an Berufsoptionen offen.

Optionen in Hülle und Fülle

Egal ob der Start ins Berufsleben über eine Berufslehre oder mit dem Gymnasium erfolgt, Jugendliche verbauen sich mit ihrer Wahl des Berufseinstiegs überhaupt nichts.

Beide Ausbildungsvarianten ermöglichen, mit Weiterbildungen und Zusatzqualifikation eine Berufslaufbahn einzuschlagen, die ihnen entspricht und sie weiter voranbringt.

Hier greifen die Vorteile eines durchlässigen, offenen und flexiblen Bildungssystems.

www.berufsbildungsplus.ch
Schweizerische Eidgenossenschaft Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Staatssekretariate für Bildung, Forschung und Innovation SBFI
www.educa.ch

Bildungssystem Schweiz: Durchlässigkeit, Offenheit, Flexibilität

Das Bildungssystem in der Schweiz ist ein offenes, durchlässiges System. Mit Vorteilen für dich.

Aus-, Fort- und Weiterbildungswege

Nach Ende der obligatorischen Schulzeit fächern sich zahlreiche Ausbildungswege auf.

  • Der eine Weg führt über die berufliche Grundbildung (mit/ohne Berufsmaturität).
  • Der andere Weg führt über Schulen (schulische Ausbildung: z.B. Fachmaturität, gymnasiale Maturität).

Abhängig vom Ausgangspunkt

  • sind Ausbildungswege mit direkten Zugang erreichbar, z.B. bei Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis mit Berufsmaturität:
    Zugang zu höherer Berufsbildung wie beispielsweise
    • eidgenössische Berufsprüfungen BP
    • eidgenössische höhere Fachprüfungen HFP
    • höhere Fachschulen HF
    • Weg zu Hochschulen wie z.B. Fachhochschulen FH und Universitäten/ETHZ/EPFL/Hochschule.
  • sind Zusatzqualifikationen oder Berufspraxis erforderlich z.B. bei Fachmaturität oder gymnasiale Maturität: Zugang zu Hochschulen wie z.B. Fachhochschulen FH, Universitäten, ETHZ/EPFL (universitäre Hochschulen UH).

Der Nationale Bildungspreis wurde von zwei, privaten Stiftungen erschaffen.

Seit 2016 werden Unternehmen ausgezeichnet, die eine vorbildliche und nachhaltige Berufsbildung anbieten.

  • Der Nationale Bildungspreis wird jährlich verliehen.
  • Der Preis ist mit einem Betrag dotiert und dient dazu, die duale Berufsbildung zu stärken.