Berufsentdeckung und -erkundungen

Entdeckung der Berufswelt und Berufserkundungen

Du beginnst, dich mit der Vielzahl an Lehrberufen und Schulangeboten gründlich zu befassen.

Du bewegst dich in zwei Berufsinformationswelten:

  • Berufstheorie
  • Berufspraxis

Du holst dir Informationen über Lehrberufe, Berufswelt (und Schulen) ein.

Gleichzeitig überlegst du dir unverbindlich, ob diese Lehrberufe (oder Schule) zu dir passen könnten.

Grundsatz

Halte dich bei deinem Vorgehen an folgende Grundsätze:

  • Versteife dich nicht schon jetzt und voreilig auf einen oder einige Ausbildungsberufe
  • Lass dich nicht von Berufen blenden, die gerade angesagt sind
  • Sei offen für Berufe, die dir unvertrauter sind
  • Befasse dich mit den Anforderungen, die die Lehrberufe an Lernende stellen
  • Halte Ausschau nach Lehrberufsalternativen
  • Setze dich nicht unter Zeitdruck

Fülle an Lehrberufen

Erschrecke nicht: Das Angebot an Ausbildungsberufen, die Zahl an Berufsfeldern (hierzu beispielsweise www.berufskunde.ch) und Schulen sind gross.

Verschaffe dir - gezielt und geordnet - einen Überblick, um deinen Lehrberuf nicht zu verpassen.

Berufswahl ist nicht ein Schulfach, das beim Pausenton endet.

  • Trotzdem: Mache ab und zu eine Pause.
  • Wage, Berufe von deiner Liste zu streichen.

Berufsinformationswelten

Jetzt fängst du an, die Berufswelt zu entdecken und Berufe praktisch zu erkunden.

Du tauchst in zwei Berufsinformationswelten ein:

  • Berufsinformationswelt Berufstheorie:
    Hier stammen die Informationen über Lehrberufe (und Schulangebote) aus Büchern, von Dokumenten, Webseiten, Lehrberufsvideos
  • Berufsinformationswelt Berufspraxis:
    Hier gewinnst du Informationen und Eindrücke zu Lehrberufen anhand von Schnupperlehren, Arbeitsplatzbesichtigungen, Informationsanlässen, Berufsmessen

Beides sind deine Informationsquellen für die Berufswahl.

Du wertest die gewonnenen Informationen fortlaufend aus, um dir deiner Berufsziele klar zu werden (Zwischen- und Schlussbewertung).

Häufig überschneiden sich Berufsentdeckung und Berufserkundung zeitlich.

  • Häufig ist die Phase der Entdeckung von Berufen derjenigen der Erkundung von Berufen vorgelagert.
  • Manchmal ist sie ihr aber auch nachgelagert, z.B. wenn du nach einer Schnupperlehre zum Schluss kommst, dass dir der Lehrberuf nicht zusagt und du keine alternativen Lehrberufsangebote zur Hand hast.
  • Gelegentlich wechseln sie sich ab, d.h. sie wiederholen sich im Verlauf deiner Berufswahl.

Berufsinformationswelt Berufstheorie

Während der Entdeckung von Berufen bewegst du dich in der Berufsinformationswelt Berufstheorie.

Du suchst nach Informationen zu Lehrberufen und Ausbildungen. Diese schöpfst und beschaffst du dir aus verschiedenen Informationsquellen.

Gehe gezielt vor:

  • Finde die Berufe, die dein Interesse wecken.
  • Schaue, dass du keine Berufe übersiehst (oder zu vorzeitig abhakst).
  • Mache dich über die Bestandteile und die Anforderungen dieser Lehrberufe schlau.

Auf welche Berufsinformationsquellen und -inhalte du zurückgreifen kannst, erfährst du unter 5. Berufsinformationswelten und -quellen.

Eine Beschreibung aller Grundberufe ist auf der Webseite www.berufsberatung.ch veröffentlicht.

Unter den Grundberufen tummeln sich auch Kleinstberufe.

Die diversen Berufsgruppen dieser Kleinstberufsfelder sind im Netzwerk Kleinstberufe zusammengeschlossen.

www.kleinstberufe.ch

Eltern haben manchmal Vorbehalte gegenüber einem handwerklichen Beruf und raten davon ab. Sie befürchten, dass du im Beruf weniger verdienst und Karrierewege eingeschränkt oder blockiert sind. Beziehe diese Bedenken in deine Berufswahlentscheidung ein.

  • Denke aber daran, dass du diejenige, derjenige bist, der, die den Lehrberuf ausüben wird und er letztendlich dir gefallen muss.
  • Wenn du wirklich und begründet an einem Lehrberuf festhältst, wirst du auch deine Eltern dafür begeistern können.

Welche Berufe haben Zukunft?
Die Webseite www.arbeitsmarktinfo.ch gibt pro Berufsfeld beispielweise folgende Informationen an:

  • Entwicklung der Arbeitsplätze und der Arbeitslosenquote
  • Geschlecht und Alter der Arbeitskräfte im Berufsfeld (Häufigkeitsverteilung)
  • Unternehmensgrösse
  • Häufigkeit von Selbständigkeitserwerbstätigkeit

Berufsgruppen und Berufsfelder

Um dich besser zurechtfinden zu können, sind Berufe in Berufsgruppen beziehungsweise Berufsfelder und Berufsinteressenfelder eingeteilt.

Damit du dich schneller zurechtfindest, sind die Berufe häufig zu Berufsgruppen (Berufsfelder, Berufsinteressenfelder) geordnet.

Berufsberatungsstellen bieten Berufsinteressenfelder-Tests an (hierzu 6. Berufsberatungstellen)

Mit dieser Gliederung fällt es dir leichter, einen Überblick zu gewinnen und deine Berufssuche einzuschränken.

Jedes dieser Berufsfelder wiederum enthält Berufe und Berufsbeispiele.

Behalte während deinen Berufsentdeckungen und Berufserkundungen im Hinterkopf, dass

  • du dich nicht für ein Berufsleben auf einen Beruf festlegen musst,
  • noch nichts entschieden ist,
  • du dir weder sicher sein kannst, dass du Lehrstelle zu deinem bevorzugten Berufen findest, noch
  • die angestrebte Lehre im Jahr, wo du die Lehre beginnen möchtest, ausgeschrieben wird,
  • du, selbst wenn du dir bei deiner Berufswahl schon ganz sicher bist, trotzdem und zumindest über alternative Lehrberufe und Schulen informieren solltest.

Es gibt übrigens auch Berufe, die du nicht direkt nach der Schule erlernen kannst.

Es gibt übrigens auch Berufe, die du nicht direkt nach der Schule erlernen kannst.

Bestandteile eines Berufes, Berufserkundungsbogen

Befasse dich mit den Bestandteilen eines Berufs, einschliesslich dessen Vor- und Nachteile.

Diese Bestandteile beinhalten

  • Aufgaben und Ziele des Berufs
  • Arbeitsfeld, Arbeits-/Produktionsumgebung und Arbeitsplatzbedingungen
  • auszuübende Arbeitstätigkeiten
  • Anforderungen (hierzu auch Leistungsvoraussetzungen)
  • Ausbildungsbedingungen
  • Berufsverhältnisse (Lehrstellen-/Stellenangebot) und Weiterbildungsoptionen,
  • Zukunftsaussichten
  • Unternehmens-/Geschäftsumfeld

Berufserkundungsbogen sind übrigens genau in diese Bestandteile aufgegliedert.

Einen Musterbogen findest sich hier: www.berufswahltagebuch.ch

Berufsverzeichnis und Berufsfenster

Mit Hilfe des Berufsverzeichnisses und des Berufsfensters kannst du dir einen Überblick und Gesamteindruck der Lehrberufe verschaffen.

Das Berufsverzeichnis (BVZ) bietet unter anderem eine Übersicht über alle vom SBFI (www.sbfi.admin.ch) anerkannten Berufe der beruflichen Grundbildung (eidgenössisches Berufsattest, eidgenössisches Fähigkeitszeugnis).

  • Ein Berufsverzeichnis enthält alle Berufe, die du direkt oder indirekt erlernen und ergreifen kannst.
  • Es ist eine Übersicht aller Berufe, die eine berufliche Grundbildung oder eine Mittelschule voraussetzen.

Das Berufsverzeichnis findest du unter den folgenden Webseitelinks:

Das Dokument Berufsfenster gibt dir einen Ausblick auf die Vielfalt der Berufe und Ausbildungen in der Schweiz.

Es zeigt die schweizerische Berufslandschaft und ist in Berufsfelder aufgeteilt.

Lehrberufsbeschreibungen

Unternehmen beschreiben die Lehrberufe, für die sie Lehrstellen anbieten

  • teilweise mit einem Berufsinformationsblatt (Berufsinformationsdokument) und
  • auf der Webseite (Rubrik Karriere, Lernende, Jobs).

Solche Lehrberufsbeschreibungen findest du auch im BIZ der Berufsberatungsstellen.

Ein Berufsinformationsdokument (-inhalt)

  • beschreibt den Beruf,
  • umschreibt die Ausbildung, aufgeteilt nach Ausbildungsjahren,
  • listet die Fächer der Berufskunde, der schulischen Bildung und der Berufsmaturität auf,
  • weist die Berufsabschlussbezeichnung aus,
  • nennt die Voraussetzungen (z.B. Schulbildung, Schulnoten),
  • zählt die Anforderungen, die der Lehrberuf an Lernende stellt, auf,
  • zeigt die Weiterbildungsoptionen auf (z.B. Kurse, Berufsprüfung, höhere Fachschule, Fachhochschule).

Informationen über Berufe findest du beispielsweise auf der Webseite www.berufskunde.com oder unter www.berufsberatung.ch.

Anforderungen des Lehrberufes: Anforderungsprofile

Befasst du dich mit den Bestandteilen und Anforderungen (Anforderungsprofile) eines Berufs, wird dir schnell klar: Diese werden deine beruflichen Ausbildungsoptionen entscheidend mitbestimmen.

  • Die Wahl eines Lehrberufs hängt davon ab, ob du diesen Anforderungen genügen kannst.
  • Ausserdem vergleichen Unternehmen diese mit deinen Leistungsvoraussetzungen, die du zum Zeitpunkt der Lehrstellenbewerbung mitbringst.
  • Dazu zählen:
    • Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kompetenzen
    • Eigenschaften, Merkmale, Stärken, Talente
    • Interessen, Neigungen
  • Die Anforderungen eines Lehrberufes sind grundsätzlich in der Berufsbildungsverordnung definiert (www.admin.ch).

Für jeden Beruf hat das SBFI (Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation) eine Bildungsverordnung einschliesslich Bildungsplan erstellt.

Die Berufsbildungsverordnung zeigt auf,

  • wie die Lehre abläuft und
  • welche Anforderungen zu erfüllen sind.

Bezugsquellen Bildungsverordnung (Ausbildungsreglemente):

Bildungsverordnungen sind direkt

Berufsbildung

Informationen zur Berufsbildung findest du auf der Webseite: www.berufsbildung.ch

Anforderungen an (Lehr-)Berufe werden in Anforderungsprofilen gebündelt:

Anforderungen von Berufen alleine zu kennen, nützt dir nicht viel.

  • Anforderungen müssen mit den eigenen Leistungsvoraussetzungen abgeglichen werden.
  • Beide müssen sich zu einem hohen Grad entsprechen.

Anforderungen von Berufen alleine zu kennen, nützt dir nicht viel. Sie müssen immer mit deinen Leistungsvoraussetzungen abgeglichen werden. Sie sollten sich zu einem hohen Grad entsprechen.

Was sind Leistungsvoraussetzungen?

Jede Schülerin, jeder Schüler bringt seine eigenen Leistungsvoraussetzungen mit.
Darunter fallen beispielsweise

  • Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kompetenzen,
  • Eigenschaften, Merkmale, Stärken, Talente,
  • Interessen, Neigungen,

die eine Schülerin beziehungsweise einen Schüler ausmachen.

Diese werden also als Leistungsvoraussetzungen zusammengefasst.

Beispiele sind

  • handwerkliches Geschick, eigenverantwortliches, genaues Arbeiten, räumliches Vorstellungsvermögen oder Sprachkenntnisse.
  • Zuverlässigkeit, Durchhaltevermögen, Pünktlichkeit, Anstand.

Diesen Leistungsvoraussetzungen stehen Anforderungen eines Lehrberufs gegenüber.
Passen sie nicht überein,

  • ergibt eine Bewerbung auf eine Lehrstelle in diesem Lehrberuf eher keinen Sinn,
  • entscheidet sich das Unternehmen üblicherweise gegen die Bewerberin oder den Bewerber (der Passungsgrad ist zu gering).
    • Mitunter gibt es ihm, ihr eine Chance.
    • In diesem Fall rechnet sich das Unternehmen aus, dass sich der Bewerber oder die Bewerberin während der Lehre weiterentwickelt. Sie orten ein Lern- und Entwicklungspotential.

In all diesen Fällen verlassen sich die Unternehmen nicht ausschliesslich auf die Schulnoten.

  • Schulnoten können nämlich aus unterschiedlichen Gründen schlechter ausfallen (Schulüberdruss, Lehrpersonen, Lernmotivation und -bereitschaft seitens der Schüler oder der Schülerin).

Berufsinformationwelt Berufspraxis

Mit einer (praktischen) Berufserkundung erlebst du die Berufsarbeitswelt in Echtzeit.

Berufe zu erkunden heisst, in die Arbeitswelt einzutauchen und sogar mitzuarbeiten, zum Beispiel

  • mit einer Schnupperlehre in einem Ausbildungbetrieb,
  • mit einem Schnupperhalbtag oder
  • durch eine Arbeitsplatzbesichtigung
  • an einer Berufs- und Ausbildungsmesse.

Berufsarbeitsalltag: Lehrberuf im Härtetest

Erlebe die Berufswelt direkt vor Ort in einem Unternehmen. Prüfe deine bevorzugten Lehrberufe im praktischen Unternehmensalltag.
Nimm an Informationsveranstaltungen teil.

  • Jetzt sammelst du praktische Berufsinformationen (verpasse auch Informationsanlässe von Schulen nicht).
  • Besuche mit deiner Schulklasse die Berufs- und Ausbildungsmesse in deiner Region.
  • Erfahre unter 8. Schnupperlehren mehr über diese Berufsinformationswelt.

Unter dem Schritt 8. Schnupperlehren erfährst du mehr zur Berufspraxis. Du findest Informationshinweise zu Informationsveranstaltungen, Schnuppertage, Schnupperlehren.

  • Mit einer Schnupperlehre erhältst du eine Vorstellung, wie der Beruf wirklich ist, im Arbeitsalltag.
  • Schaue hinter die Berufskulissen.
    Lasse dich nicht durch Werbung über Berufe oder von Kommentaren von Kolleginnen und Kollegen blenden oder täuschen.
Auch Berufs- und Ausbildungsmessen sind dafür geeignet. Frage einen Lernenden oder Berufsfachkraft am Messestand, der den Lehrberuf schon ausübt.

Berufserkundungsbogen sind die Grundlage für Gespräche mit Berufsfachleuten, für Arbeitsplatzbesuche, Berufsbesichtigungen, Berufsorientierungen und Schnupperlehren.

Einen Musterbogen findest sich hier: www.berufswahltagebuch.ch.

Berufsmesse, Berufsschau: Berufs-, Aus- und Weiterbildung

Berufsmesse und Berufsschau sind ein fantastische Gelegenheit,

  • Lehrberufe zu entdecken
  • Lehrberufe zu erleben
  • sich über Bildungsangebote (Schulen) zu informieren und
  • sich mit Berufsfachkräften und Lernenden auszutauschen.

An einer Berufsmesse wimmelt es nur so von Lehrpersonen, Schülerinnen und Schülern. Eine Berufsschau ist natürlich nicht nur Schulklassen vorbehalten.
Oft begleiten Eltern ihre Kinder.

  • So viele Berufe an einem einzigen Ort, findest nur an einer Berufsmesse, Berufsschau
  • Bereite dich auf diese Veranstaltung vor (z.B. notiere Fragen, die du klären möchtest)
  • Oft gehst du mit deiner Klasse an die Berufsbildungsmesse. Häufig erarbeitest du mit der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer einen Plan und Fragen, die du an den Messeständen stellen möchtest.

Berufs- und Ausbildungsmessen vereinen beide Berufsinformationswelten.

  • An den Ständen von Berufsbildungs- und Ausbildungsmessen erhältst du Einblick in die jeweiligen Lehrberufe
  • Du triffst du auf Vertreter-/innen von Unternehmen und/oder Verbänden und Lernende, die ihre Lehrberufe präsentieren

Du gewinnst einen theoretischen und praktischen Einblick in einen Lehrberuf.

  • Du siehst den Lehrberuf in Aktion oder kannst sogar teilweise selbst Hand anlegen
  • Ein Stapel an Informationsbroschüren und -dokumenten liegt an jedem Messestand auf
    • Nimm diese nach Hause, um sie durchzulesen
    • Darin findest du häufig auch Verzeichnisse von Unternehmen, die Lehrstellen in diesem Berufsfeld anbieten
  • Erkundige dich über den Lehrberuf
  • Knüpfe erst Kontakte
    • Notiere dir die Kontaktdaten der Ansprechsperson, um sie später wieder kontaktieren zu können
    • Stelle Fragen, die du dir vielleicht schon vorher aufgeschrieben hast
  • Tausche dich über den Lehrberuf mit den Standbetreuer/innen und den Lernenden am Messestand aus
  • Frage nach Lehrstellenangeboten für das Folgejahr nach deiner obligatorischen Schulzeit

Wenn du die Berufsmesse mit deiner Schulklasse besuchst, verteilt dir die Lehrpersonen ein Fragebogenformular. Dieses beinhaltet Fragen, die du beim Ausstellungsstands eine Berufsverbandes oder eines Unternehmens stellst. Die Antworten hältst du auf diesem Formular fest.

Entdecke und erlebe (Lehr-)Berufe und Bildungsangebote

Alles dreht sich bei einer Berufsmesse, Berufsschau um Berufswahl, berufliche Grundbildung, Aus-, Weiterbildung und Lehrstellenangebote

Sämtlich Termine für Berufsmessen in der Schweiz findest du (in alphabetischer Reihenfolge) auf der Startseite von BEWERBUNGSABLAUF.ch.

Zwischenhalt, Informationsverdichtung und -auswertung

Wie bändigst du die Informationsflut, die in den beiden Berufsinfomationswelten auf dich herunterprasselt?

Mache immer wieder einen Informationszwischenstopp.
In einem abschliessenden Rückblick vor der Berufswahlentscheidung ziehst du deine Schlüsse .

Zwischenhalt

Halte immer wieder inne: Die gesammelten Berufsinformationen müssen eingeordnet, verarbeitet, gebündelt, aufbereitet, verdichtet und ausgewertet beziehungsweise bewertet werden.

  • Du legst einen Zwischenhalt ein und
  • führst die Informationen der beiden Berufsinformationswelten beständig zusammen.

Schluss

Zum Ende deiner Berufswahl ziehst du deine Schlüsse daraus für die Berufswahlentscheidung.

Eine Informationsverarbeitung geschieht nicht nur am Schluss der beiden Phasen/Etappen der Berufsentdeckungen und Berufserkundungen, sondern auch zwischendurch.

Informationsverdichtungen und -bewertungen kehren also während des Berufswahlprozesses immer wieder zurück.

  • Es empfiehlt sich, Informationen, zu Lehrberufen, die hervorstechen, niederzuschreiben und deine Eignung für diese Lehrberuf einzustufen.
  • Es lohnt sich, Eindrücke z.B. direkt nach dem Besuch einer Berufs- und Ausbildungsmesse oder nach einer Schnupperlehre zu dokumentieren.
  • Frage dich, inwieweit dir der Lehrberuf zusagen würde.
  • Eine (Zwischen-)Bewertung veranlasst dich vielleicht,
    • zusätzliche Informationen über einen Lehrberuf einzuholen,
    • deine berufliche Ausrichtung zu überdenken oder
    • dich nach Lehrberufsalternativen umzuschauen.

Erfahre in Schritt 7. Berufswahlwahleingrenzung und in Schritt 9. Berufswahlentscheidung mehr über den Ablauf in der Etappe/Phase der Informationsaufbereitung und -verdichtung.

Dort erfährst du mehr über das Vorgehen, Informationen zu straffen, auszuwerten, Berufe nochmals einzugrenzen und sich für Berufe zu entscheiden.

Freie Bahn

Noch musst du dich nicht für einen Beruf entscheiden.

Setze dich also nicht unter Zeitdruck.

Nutze die Gelegenheit, dich umfassend und genau zu informieren.

  • Von einigen Berufen hast du vielleicht noch keine genaue Ahnung oder erfährst erst jetzt davon
  • Beachte auch Lehrberufe, die dich auf den ersten Blick nicht so interessieren

Entdecke die Berufswelt und die zahlreichen Berufe mit einer offenen Haltung. Lass dich nicht von Anforderungen und/oder Vorurteilen gegenüber einer Berufsgattung abschrecken und eingrenzen.

Schränke dich nicht auf einzelne Berufe ein.

  • Erweitere dein Suchfeld oder halte es breit.
  • Noch ist nichts entschieden. Alles ist noch unverbindlich.
  • Du hast noch genügend Zeit, um eine passende Lehrstelle zu finden.

Wusstest du, dass ein Grossteil der Schüler und noch ein grösserer Teil der Schülerinnen nur aus einer eingeschränkten Zahl von Berufen auswählen? Wieso eigentlich?

  • Dir stehen grundsätzlich alle Berufe offen.
  • Verpasse deinen Lehrberuf deshalb nicht, nur weil du dich zu schnell auf einen Lehrberuf festlegst.
  • Informiere dich dabei auch über untypische Berufe, an die du bisher vielleicht noch nicht gedacht hast.

Auf der Webseite myberufswahl.ch findest du eine Liste für Lehrberufe EFZ und EBA (.pdf-Datei), welche zeigt, welche Berufe begehrt sind.

Die Berufs- und Ausbildungswelt lernst du beispielsweise mit einer Webrecherche, an Informationsveranstaltungen und bei Besichtigungen von Berufen und Ausbildungen kennen.

  • Finde sie und speichere die Berufe und Ausbildungen, die dich interessieren, in einer Arbeitsmappe ab.
  • Die gespeicherten Berufe und Ausbildungen wirst du weiter erkunden.

Hierzu: myberufswahl.ch (Schritt 2).

Kein Schnellschuss

Wichtig ist, Berufe nicht vorschnell auszuschliessen.

Befasse dich ausgiebig mit Berufen und Schulangeboten.

  • Selbst wenn du dir bei der Berufswahl schon sicher bist, schadet ein Blick in andere Berufe überhaupt nichts.
  • Klammere trotzdem auch mal Lehrberufe aus, verpasse aber passende Lehrberufe nicht

Versuche dir deiner Berufsziele noch klarer zu werden.

Eigenleistungen

Jetzt bist du gefordert.

Du musst eine Zusatzschicht einlegen, eine Schippe drauflegen, um dir einen Überblick über Lehrberufe zu verschaffen.

Arbeitsaufwand zu deinem Vorteil

Berufsinformationen zu sammeln und die Fülle an Informationen zu Berufen und Schulausbildungen zu verarbeiten, bedeutet Arbeitsaufwand für dich.

Sie fordert von dir Eigenleistungen wie

  • recherchieren,
  • bewerten,
  • fragen und hinterfragen,
  • abwägen,
  • vergleichen.

Wie viel du von einem Beruf oder einer Schule in Erfahrung bringst, hängt stark von dir selbst ab. Informiere dich breitbandig, nutze alle dir verfügbaren Informationskanäle.

Strebe

  • eine Übersicht über die Berufe zu gewinnen und Berufe zu vergleichen und diejenigen, die dir nicht so behagen, auszuscheiden,
  • dich von Berufsfelder zu trennen, sofern du sie begründet ausschliessen kannst,
  • dich über die einzelnen Beruf, die in dein Blickfeld geraten sind, genau zu orientieren,
  • die Anforderungen, die der Beruf an dich stellt, genau zu kennen,
  • erforderliche Schulstufe (schulische Voraussetzungen) und Tests abzuprüfen,
  • vertiefende Informationen zum Beruf gezielt zu suchen und beispielsweise das Web dahingehend zu durchzuforsten,
  • Informationsquellen anzuzapfen, also z.B. bei Berufsleuten direkt nachzufragen und sich bei Unternehmen informieren (Anruf/Mail),
  • an Berufsbesichtigungen und -orientierungen teilzunehmen,
  • Schnupperlehren zu machen (und diese Schnupperlehrstellen selbständig zu beschaffen),
  • weiterführende Schulen zu prüfen (z.B. an Informationsveranstaltungen über Schulen angeboten durch Schulen),

an.

Je mehr du über die Berufe weisst, umso so mehr erweiterst du deine Berufswahlchancen, umso klarer werden vielleicht deine Berufsziele und umso besser schaffst du es vielleicht, Lehrberufe auszuklammern

  • Dieses Wissen hilft dir herauszufinden, welche Berufe sich mit deinen Berufsinteressen und deinen Leistungsvoraussetzungen decken.
  • Es hilft dir auch, Berufsoptionen offen zu lassen. Klappt es mit einer Lehrstelle in einem bestimmten Berufsfeld nicht, kannst du auf Lehrberufsalternativen zurückgreifen.

Noch ist nicht entschieden, ob du an einer Berufslehre festhältst oder auf eine Schulausbildung umschwenkst (oder umgekehrt).

Folgeschritt: Berufsinformationsquellen

Berufsinformationswelt Berufstheorie (Inhalte)

Ohne Informationen läuft nichts.

Unzählige Informationsquellen und -angebote warten darauf, durchforstet zu werden.

  • Diese Informationen helfen dir später, deine Berufswahl auf einige Berufsfelder und Berufe einzugrenzen (7. Berufswahleingrenzung).
  • Einige dieser Berufe wirst du aus einer praktischen Sicht durchleuchten (Berufsinformationswelt Berufspraxis), z.B. mit Hilfe einer Schnupperlehre (8. Schnupperlehren).